„Volksmusik-Folk Music-фольклор-מוּזִיקַ ת פוֹלק

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Junge Musikerinnen und Musiker (Komponistinnen und Komponisten, Sängerinnen und Sänger, Instrumentalistinnen und Instrumentalisten) aus Österreich, Israel und Russland sondieren in einem gemeinsamen musikalischen Projekt aufbauend auf der eigenen Volksmusik und der Volksmusiksammlungen

Im Prinzip hat jede Ausdrucksform in der Kunst eine sichere Quelle. Eine wichtige Quelle für die Musik ist die Volksmusik auch als Grundlage der Identität. Dieses Projekt macht sich auf die Suche nach den Quellen der Volksmusik in Europa und Israel. In der Vergangenheit haben renommierte Komponisten auf die Suche nach der Volksmusik in ihren Ländern gemacht wie beispielsweise die ungarischen Komponisten Béla Bartók und Zoltán Kodály oder der tschechische Komponist Leoš Janáček am Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs die Forschungsarbeit dieser Komponisten wurde umgewandelt in staatlich finanzierte Forschungs- und Sammlungsprogramme über Musik und Krieg, um die Soldatenlieder zu sammeln durch Aufzeichnen der Noten der Lieder oder der Aufnahme mit Phonographen. Dieses Projekt wurde in der Habsburgermonarchie koordiniert durch den Komponisten und Dirigenten Bernhard Paumgartner als eine seiner Aufgaben in der so genannten Musikhistorischen Zentrale des k.u.k. Kriegsministeriums. Im ungarischen Teil der Habsburgermonarchie sammelten nun Béla Bartók und Zoltán Kodály als Leiter der Unterabteilung der Musikhistorischen Zentrale nun ebenso Soldatenlieder, in der Unterabteilung für Soldatenlieder in slawischer Sprache der Musikhistorischen Zentrale sammelte nun Leoš Janáček diese Lieder. Alle Musikoffiziere der Musikabteilung des Kriegspressequartier im k.u.k. Kriegsministerium waren ebenso verpflichtet solche Soldatenlieder zu sammeln wie Alois Hába, Viktor Ullmann oder Hans Krása, letzterer komponierte dann die Kinderoper "Brundibár", die auch auf Themen von Kinderliedern aus der Volksmusik zurückgreift. Diese Kinderoper wurde auch berühmt wegen der 55 Aufführungen, die im Konzentrationslager Theresienstadt stattgefunden haben. Auch die Kompositionen der Komponisten Viktor Ullmann, Béla Bartók, Zoltán Kodály und Leoš Janáček wurde essentiell von Volksmusik beeinflusst. Aber die Volksmusik wurde auch missbraucht durch Nationalisten, Lehrer und Musik seit dem 19. Jahrhundert, ein Großteil dieser Personen war später dann mit der nationalsozialistischen Ideologie verbunden beginnend mit dem Ende des Ersten Weltkriegs bis 1945. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnend im Jahr 1946 wurde in der wiedererrichteten Republik Österreich Originalvolksmusik gemacht durch Volksmusikexperten, die während der NS-Diktatur verfolgt worden waren. Doch im Untergrund überlebte die von den Nationalsozialisten missbrauchte Volksmusik in Privatbibliotheken und Sammlungen von Nationalisten und rechtsextremen Burschenschaften als Teil der politischen Propaganda. Die Volksmusik Israels hat eine Anzahl von verschiedenen Quellen. Jüdische Emigrantinnen und Emigranten sowie jüdische Flüchtlinge brachten ihre Volksmusik nach Palästina wie beispielsweise aus Russland und anderen osteuropäischen Ländern, aus Griechenland, Äthiopien, Jemen und dem Nahen Osten. So wird dieser gesamte historische Hintergrund von ernsthafter Volksmusik die Grundlage für neue Kompositionen durch junge Komponistinnen und Komponisten und ebenso gespielt durch junge Musikerinnen und Musiker.
Kuratiert von Irene Suchy, Wolfgang Pillinger, Zvi Semel und Yoram Kligman in Zusammenarbeit mit Herbert Gantschacher.
Realisiert und produziert durch Österreich (Institution "maezenatum.at", Wien), Israel (JMC - Jerusalem Music Centre) und Russland (durch ausgewählte junge Musikerinnen und Musiker aus der Stadt und dem Rayon Kingisepp im Oblast Leningrad gemäß dem Protokoll zur Absichtserklärung zwischen Stadt und Rayon Kingisepp im Oblast Leningrad der Russischen Föderation und dem Land Kärnten in der Republik Österreich, unterzeichnet am 25.November 2016
Die federführende Institution ist aus Österreich (Institution "maezenatum.at", Wien mit Irene Suchy als verantwortliche Hauptproduzentin). Die koorganisierenden Institutionen sind aus Israel (JMC - Jerusalem Music Centre) und Russland (Stadt und Rayon Kingisepp im Oblast Leningrad gemäß dem Protokoll zur Absichtserklärung zwischen Stadt und Rayon Kingisepp im Oblast Leningrad der Russischen Föderation und dem Land Kärnten in der Republik Österreich, unterzeichnet am 25.November 2016).

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