"Upor - Resistance - Resistenza - Widerstand"

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Ein Projekt, das Kunst und Geschichte verbindet, über den Widerstand der slowenischen Bevölkerung Kärntens gegen die Nazi-Diktatur.

Dieser wichtige Abschnitt in der Geschichte Kärntens ist es mehr als wert, einem europäischen Publikum näherzubringen. Das Projekt selbst ist eine außergewöhnliche Kombination von persönlicher Geschichte und Kunst. In einem europäischen Kontext wird so die Geschichte des Widerstands der slowenischen Bevölkerung Kärntens gegen das Nazi-Regime einem größeren Publikum bekannt gemacht. Denn ein Teil der slowenischen Bevölkerung Kärntens leiste gegen die Nazis erbitterten Widerstand unter ihnen Karel Prušnik-Gašper, der Großvater der Hauptproduzentin, Tanja Prušnik ist. Die Ergebnisse werden eine Ausstellung und eine Wanderausstellung für Europa sein.
In den 1930er-Jahren erhielten die Nationalsozialisten in Kärnten besonders regen Zulauf, in Klagenfurt stellten sie 1931 die zweitstärkste Gemeinderatsfraktion. In der Zeit des austrofaschistischen Ständestaats kam es in Kärnten zu Demonstrationen von später verbotenen demokratischen Kräften gegen die Machthaber in Wien, aber auch zu Flugblattaktionen und bewaffneten Aktionen der seit 19. Juni 1933 verbotenen Nationalsozialisten. Der Einmarsch der Wehrmacht des nationalsozialistisch geführten Deutschen Reichs am 12. März 1938 wurde in Kärnten mit Begeisterung aufgenommen. Die nachträgliche Abstimmung zum Anschluss an das Großdeutsche Reich brachte auch in Kärnten nur wenige Gegenstimmen. Kärnten wurde zunächst in einen Parteigau umgewandelt, im Oktober 1938 um Osttirol erweitert und am 1. Mai 1939 als »Reichsgau« organisiert. Politische Gegner der Nationalsozialisten kamen in Konzentrationslager. Das menschenverachtende NS-Euthanasieprogramm forderte auch in Kärnten viele Opfer.
Die Zeit des Nationalsozialismus wurde für die kleine jüdische Gemeinde in Kärnten und die Kärntner Sloweninnen und Slowenen eine Zeit des Leides. Schon 1938 wurden die zweisprachigen Ortstafeln abmontiert und die slowenische Sprache aus dem Schulunterricht entfernt. Nach der Eroberung Jugoslawiens wurde die slowenische Bevölkerung umgesiedelt. »Rassisch wertvolle« Slowenen durften in Kärnten bleiben, »nicht Eindeutschungsfähige« wurden ausgesiedelt. Ab 1942 wurden viele Kärntner Sloweninnen und Slowenen von ihren Höfen vertrieben, in ein Zwischenlager nach Ebenthal südlich von Klagenfurt gebracht und später zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert; nicht wenige von ihnen wurden in Konzentrationslagern ermordet. Am Loiblpass entstand ab 1943 eine Außenstelle des KZ Mauthausen, ebenso in Klagenfurt-Lendorf. Die jüdische Gemeinde Kärntens wurde ausgelöscht, deren Mitglieder unter anderem in die Konzentrations- und Vernichtungslager nach Theresienstadt, Sachsenhausen, Auschwitz und Maly Trostinez gebracht und ermordet. Nur wenige überlebten, unter ihnen die jüdischen Kärntner Abwehrkämpfer Robert und Emil Preis. Obwohl der Zuspruch zum Nationalsozialismus hoch war, formierte sich auch in Kärnten erbitterter Widerstand. So schlossen sich desertierte slowenische Wehrmachtsangehörige ersten Partisanengruppen in den Karawanken an. Weil die Partisanentätigkeit in der Folge stark zunahm, wurde im Frühjahr 1944 das im Kampf gegen Partisanen erfahrene SS-Polizeiregiment 13 aus Weißrussland nach Kärnten verlegt, um den Widerstand in Kärnten zu schwächen. Der Luftkrieg erreichte Kärnten ab Jänner 1944 und richtete schwere Schäden an, besonders in den Großräumen Klagenfurt und Villach. Da die Alliierten Kärnten erst nach dem Waffenstillstand vom 8. Mai 1945 erreichten, blieb Kärnten von Kämpfen am Ende des Zweiten Weltkriegs allerdings weitgehend verschont.
Realisiert und produziert durch Österreich (Künstlerhaus Wien, Präsidentin Tanja Prušnik), Deutschland (Anti-Kriegsmuseum / Friedensbibliothek, Berlin) und Slowenien (die Partnerinstitution in Slowenien wird durch die federführende Institution gestellt).
Die federführende Institution ist aus Österreich (Künstlerhaus Wien, Präsidentin Tanja Prušnik als verantwortliche Hauptproduzentin). Die koorganisierenden Institutionen sind aus Deutschland (Anti-Kriegsmuseum / Friedensbibliothek, Berlin) und Slowenien (die Partnerinstitution in Slowenien wird durch die federführende Institution gestellt).

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